Mittwoch, 25. September 2013

Fast ein wenig Alltag


Hejhej!

Ich habe jetzt schon länger nichts mehr geschrieben, und ehrlich gesagt ist auch einfach nicht so wahnsinnig viel los hier!
Die Uni hat angefangen und man merkt, dass die Kurse sich von denen in Deutschland schon stark unterscheiden. Im Moment hab ich 2 Vorlesungen, von denen eine im Mittel 3 Zuhörer hat, aber ich hatte auch schon eine Privatsession mit meinem Professor. Hat natürlich viel Schönes...

Der andere Kurs ist vollkommen anders: nur 5 Vorlesungen, über das ganze Semester verteilt, dafür aber 10 Credits - also sollte man in eine Vorlesung über den Daumen  60 Stunden Arbeit investieren. Und tatsächlich müssen wir vor jeder Vorlesung einen ganzen Haufen Paper lesen, und danach immer eines schreiben. Dieses Jahr lerne ich also scheinbar vor Allem das Selbststudium und das Schreiben von Papern. Zumindest das Schreiben macht aber ziemlich viel Spaß, wir bekommen bezüglich Themenwahl und Niveau ziemlich viel Spielraum und können uns frei austoben.

Wer schon immer wissen wollte, warum Gummi eigentlich elastisch ist und was Nudelsuppe damit zu tun hat, kann HIER klicken.

Ansonsten macht der Schwedischkurs noch ein wenig Arbeit, das Niveau ist im Vergleich zum ersten Intensivkurs deutlich gestiegen und die Hausaufgaben dauern auch mal länger als 10 Minuten. Den Rest meiner Zeit verbringe ich neuerdings in meiner Nation als Küchensklave, das macht Spaß (meistens), bringt allerdings nicht wirklich Geld. Der Stundenlohn liegt hier bei 1,20€...wenn unsere Arbeit nicht als "freiwillig" eingestuft werden würde, wäre die Bezahlung illegal.
Aber es gibt gutes Essen (ich kenne inzwischen sämtliche geheimen Rezepte der Kalmar-Küche) und ich darf viele nette Menschen kennen lernen. Außerdem ist er wirklich nett, seine Nation ein wenig mehr zu nutzen. Wir haben eine eigene kleine Bibliothek, in der man Ruhe finden kann - und das Essen ist das einzig bezahlbare in Uppsala, normale Restaurants kann man sich ja nicht leisten.

Meine beiden Besucher Clemens und Leonie sind inzwischen wieder zurück in Deutschland, wir waren viel wandern, haben in Bars rumgehangen und das Nachtleben Uppsalas entdeckt. Mit Uni war also nicht viel los, heute habe ich aber auch gemerkt, dass ich nicht unbedingt viel verpasst habe - also Alles im grünen Bereich.


Inzwischen habe ich auch wieder meine Gitarre bei mir, und noch ein paar andere Besitztümer haben den Weg nach Schweden geschafft (danke an meine fleißigen Lemminge). Unter Anderem befindet sich jetzt auch wieder mein Lonely Planet für Südostasien in meinem Besitz, und die Reisevorbereitungen laufen so langsam an. Die intensive Routenplanung wird wohl das Erste sein, was erstmal gemacht werden muss, damit wir dann über Impfungen, Klamotten etc. nachdenken können. Hat ja aber alles noch ein wenig Zeit.

Bis dahin erstmal!

Basti





Sonntag, 15. September 2013

Reccegasque - Champagner und Schnittchen!


Hej hej!

Die ersten beiden Wochen Uni sind vorbei und ich habe mich nicht direkt überarbeitet. Allerdings beginnt in der nächsten Woche auch der Sprachkurs (2.Teil), dann muss ich bestimmt ein wenig mehr machen.
Jedenfalls waren wir uns alle einig, dass wir uns nach diesen 2 Wochen etwas Dekadenz verdient haben, und sind deswegen zur Recce-Gasque unserer wundervollen Nation gegangen.

Eine Gasque ist das zweithöchste Ereignis in einer Nation, direkt unter einem Ball. Also gibt es (in Reihenfolge der Wichtigkeit): ein dekadentes 3 - Gänge - Menü, jede Menge Schnaps, ein wenig Kultur (Chor, Theaterstücke...), ein Aufmarsch aller Nationen vor der Uni, eine Party danach und Redebeiträge.


Champagner und Schnittchen!
Letztendlich war das eine ziemlich anstrengende Veranstaltung, der offizielle Teil hat fast 10 Stunden gedauert. Und wenn einem dann nach 3 Stunden endlich mal etwas zu Essen serviert wird, hat man davor schon einen oder zwei Schnaps getrunken und ziemlich einen sitzen. Im Verlauf des Abends gab es einen Sekt, 2 Schnäpse, ein Bier und 3 Gläser Wein - ganz schön viel.

Das wohl außergewöhnlichste an Gasquen ist Singen:
die Schweden haben eine unglaubliche Auswahl an Liedern, die zu solchen Gelegenheiten gesungen werden, wir haben bestimmt 7 oder 8 verschiedene gesungen - über das Studentenleben, über Wein, die Vergänglichkeit oder einfach nur, wenn jemand eine Rede gehalten hat...das muss man ja auch gebührend feiern.
Und an Reden gab es mehr als genug, jeder Gang wurde bestimmt 2 Mal von einer Rede unterbrochen, und das Essen war am Ende kalt...gehört aber scheinbar einfach dazu.

Nach jedem Lied wird angestoßen: erst mit der Dame zur Rechten (Sitzordnung, jaha!), dann mit der zur Linken, dann mit der gegenüber - dann darf man trinken, und dann geht das ganze Prozedere nochmal rückwärts. Im späteren Verlauf des Abends hat die Konzentration und dementsprechend auch das korrekte Anstoßverhalten stark nachgelassen.

Nachdem der offizielle Teil endlich vorbei war gab es dann noch eine Party, wo alle dabei sein durften, die meisten Menschen waren an der Stelle aber schon viel zu müde, um noch zu tanzen, ich war auch vor 12 im Bett und musste mich erstmal ausschlafen.
Die Sache hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, ich durfte viele nette Menschen kennen lernen und habe einen Einblick in die schwedischen Studententraditionen bekommen. Ab jetzt jeden Monat!





Sonntag, 8. September 2013

Ein Trip nach Tallin und ein paar Bilder


Hejhej!

An diesem Wochenende durfte ich eine weitere Sache auf der Was-man-in-Schweden-gemacht-haben-muss - Liste abhaken: eine Kreuzfahrt nach Tallin oder Helsinki machen!
Wir haben uns für Tallin entschieden, das war einfach ein wenig billiger. Außerdem wird Helsinki im Winter bestimmt viel toller sein, diese Stadt ist also auch noch geplant. Fährfahrten sind in Schweden erstaunlich billig und wenn man langfristig bucht, ist zu Hause bleiben fast teurer.
Außerdem war ich ja noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff und wollte unbedingt mal wissen, wie das so ist.

Auf dem Weg zum Abendbrot - der Hunger ist förmlich sichtbar


Alles in Allem ziemlich unspektakulär: die Kabinen sind gut 10qm groß, und unsere hatte nichtmal Fenster - die sind ja aber eh nur zum Schlafen da, und mit 4 Leuten ging das auch in Ordnung. Eigentlich hatten wir ja eine Booze Cruise geplant, also eine Fährfahrt der Party wegen. Daraus wurde aber nicht wirklich was, denn das Durchschnittsalter der anderen Fahrgäste lag bei ungefähr 50...
also haben wir ganz viel geschlafen und waren dafür in Tallin komplett entspannt und ausgeruht, um die Stadt zu erkunden.

Auf Deck - sieht wärmer aus, als es ist

Tallin ist ziemlich nett, zumindest die Altstadt ist absolut knuffig. Kleine enge Gassen, restaurierte Häuserfassaden - alles zurechtgemacht für die Touristen! Aber auch der moderne Teil Tallins konnte sich absolut sehen lassen, die Stadt scheint eine einzige Baustelle zu sein, also ob sie gerade mit voller Fahrt auf dem Weg ins 21. Jahrhundert wäre. Ist sie ja auch.
Nach einem entspannten Frühstück an Deck (natürlich alles selbst mitgebracht, für solche Späße hatten wir dann nicht auch noch Geld!) und einigen Einkäufen im Duty-Free-Shop haben wir uns dann heute wieder auf den Heimweg gemacht...
war ein richtig netter kleiner Wochenendtrip.

Tallin vom Kirchturm aus

Kontaktaufnahme mit Einheimischen
Pohtokompendium vom Nationalpark letztes Wochenende