Dienstag, 27. August 2013

Erster Monat - Stockholm, verwester Fisch und die letzten Tage des Sommers



Hej hej!

Mein erster Monat hier in Uppsala ist rum, und es kommt mir so vor, als wäre ich grade erst angekommen. Es ist aber ganz schön viel passiert hier.
Der Schwedischkurs hat sein lang ersehntes Ende gefunden, wir haben heute die erste von zwei Prüfungen geschrieben - und es war gar nicht soo schwer.

 Außerdem wurden heute auf dem Physikcampus die Austauschstudenten begrüßt, und - Überraschung: mehr als die Hälfte sind Deutsche. Naja gut. Die Uni geht nächste Woche richtig los, dann werde ich ja sehen, wie es ist. Eines kann ich aber schon mal mit Sicherheit sagen: die Unis in Schweden sehen deutlich besser aus als in Deutschland. Wo man in Berlin in einem dunklen 70er-Jahre-Bau studieren musste und nicht mal einen vernünftigen Arbeitsplatz hatte, steht hier ein geräumiges, neues und helles Gebäude mit Arbeitsplätzen, Rückzugsorten, einer wunderschönen Bibliothek und richtig netten Seminarräumen.

Die Stadt hat sich in der letzten Woche merklich gefüllt, ich habe inzwischen sogar 2 Mitbewohner in meinem Korridor und die Straßen sind wieder ein wenig voller! 
Wenn man in meinem Wohnheim auf der Suche nach einer Party ist, sollte man einfach mal durch die Straßen schlendern und lauschen...nach spätestens 5 Minuten hat man dann bestimmt eine mit vielen netten Menschen gefunden.

Sonst ist gar nicht so viel los, wir haben mal Surströmming probiert. Das ist der verweste Fisch, für den Schweden bekannt (oder berüchtigt) ist, da waren wir dann doch einfach zu neugierig. Surströmming ist im Frühling gefangener Fisch, der dann in Salzlake eingelegt wird und dort mindestens ein viertel Jahr "reift". Dann kommt er in eine Dose, wo dieser Gärvorgang fröhlich weitergeht, weshalb man ältere Dosen daran erkennt, dass sich die Dose nach außen wölbt. In Flugzeugen ist Surströmming übrigens verboten: nicht wegen des Geruchs, sondern wegen der Explosionsgefahr.


Vorfreude und Angst spiegeln sich in den Augen der jungen Freiwilligen.

Die Dose der Begierde!

Netterweise hat sich ein Mitbewohner von Anja bereiterklärt, das mit uns zu machen, also wussten wir zum Glück, wie man den richtig isst. Und an sich ist das wirklich ganz ok: der Geruch ist zwar ekelerregend (faule Eier), an sich schmeckt Surströmming aber garnicht schlecht.
Am besten isst man Surströmming auf einem Weißbrot mit saurer Sahne, Kartoffeln, Roten Beeten  und etwas Käse, dann ist das ein ganz leckeres Abendbrot - auch wenn es ohne den Fisch bestimmt noch besser geschmeckt hätte. Trotzdem: eine Sache mehr auf der was-man-in-Schweden-machen-muss-Liste abgehakt.


Der Sommer ist in Schweden scheinbar endgültig vorbei, tagsüber gehören die magischen 20° inzwischen der Vergangenheit an und nachts bewegt sich das Thermometer auffällig in Richtung Gefrierpunkt. Dafür scheint fast jeden Tag die Sonne, auch wenn die Tage augenscheinlich kürzer geworden sind.

Heute werden wir dann endlich in die High-Society Schwedens aufgenommen:
ein Seminar von Kofi Annan erwartet uns, und die schwedische Kronprinzessin wird wohl auch dabei sein. Herr Obama scheint aber leider zu beschäftigt, das kann ich aber auch ganz gut verstehen - es ist ja grade genug los im Nahen Osten.

Das letzte Wochenende war wohl eines der schönsten, was wir in Schweden haben werden, denn wir haben Uppsala für einen Tag und eine Nacht hinter uns gelassen und in einem Naturreservat eine Stunde von der Stadt entfernt die Nacht verbracht.
Elche haben wir leider keine gesehen, dafür haben wir in einer schön rustikalen Blockhütte geschlafen, mal wieder Stockbrot gemacht und absolut skurrile koreanische  Trinkspiele gespielt - die spinnen, die Koreaner!
Hab aber selten so viel gelacht wie an diesem Abend, und das lag nicht nur am Alkohol. Ein Hoch auf die internationale Zusammensetzung der Menschen, die ich hier kennen lernen durfte! Fotos von diesem Abend folgen bei Gelegenheit.

Ansonsten nimmt mein Zimmer langsam Formen an, der Nestbautrieb hat mich ein paar Male zu IKEA getrieben, und ich bin inzwischen in Besitz einer Couch, von Bildern an den Wänden und Pflanzen - direkt richtig wohnlich hier. Das wird aber auch bitter nötig sein, glaube ich, denn der Winter lässt nicht mehr so viele Möglichkeiten, das Haus zu verlassen.
Also probe ich schonmal den Winterschlaf und trinke heißen Tee, damit ich dann auch weiß, wie das richtig geht.

Die Uni geht bei mir morgen so richtig los, den ersten Rückschlag durfte ich aber schon am Wochenende erleben: da die Kurse hier in Uppsala (warum auch immer!) jede Woche zu einer unterschiedlichen Zeit sind (und an verschiedenen Tagen), überschneiden sich die Kurse, die ich eigentlich machen wollte, andauernd. Das nervt ziemlich, soll ich denn die Hälfte der Kurse verpassen, damit ich zeitgleich in anderen sitzen kann? Den anderen Menschen hier geht es aber genau so. Also habe ich meine Kurse etwas abgeändert und hoffe jetzt, dass die FU das ganz ok findet, wenn nicht, habe ich ein handfestes Problem.
Abwarten und Tee trinken. 

Aber jetzt erstmal: Rasieren, Anzug an und ab in die Uni - ich hätte nicht gedacht, dass ich je im Anzug zur Uni radeln würde.

Vi ses!






Samstag, 17. August 2013

Crashkurs Schweden - Teil 1: Musik


Javisst!

Schweden mögen Musik. Klassische und moderne. Vor Allem Pop. Und obwohl Schweden so ein großes Land ist, wohnen hier gar nicht soo viele Menschen, grade mal 9 Millionen. Aber Bands haben sie. Jede Menge!

Also dachte ich mir, wir machen einfach mal einen kleinen Rundgang und schauen uns an, was dieses Land in den letzten 30 Jahren zur modernen Musik beigetragen hat. Fertig? Dann los!


Das musste ja kommen...klar. ABBA kennt jeder, hat jeder schon mal gehört, unbestritten die wichtigste und bekannteste Popband Schwedens. Hört man in schwedischen Clubs aber erfreulich selten.


Von dieser Band wissen auch die meisten, dass sie aus Schweden kommt:


Mando Diao! Gibt es auch fast schon 15 Jahre. Diese Band ist wohl eine der erfolgreichsten in Europa, und ich persönlich mag sie ganz gerne. Die können übrigens auch schwedisch singen!

Von José González weiß das wiederum kaum jemand. Auch richtig gute Musik.
Weitere tolle schwedische Bands aus den letzten Jahren habe ich auch mal gesucht:
The CaesarsThe HivesJohnossiRefused und die Shout Out Louds haben sich auch auf meinem MP3-Player gefunden. Ganz schön viel für so ein kleines Land.

Jetzt wird's ein bisschen peinlich: vor gut 20 Jahren war schwedischen Musik nochmal wesentlich erfolgreicher. Ich weiß nicht, wie der Durchschnittsschwede zu den folgenden Künstlern steht, aber Musik ist ja zum Glück Geschmackssache.


Aww yeah...Europe haben wohl auch die meisten schonmal gehört, vor Allem zu Sylvester: It's the final countdown, düdodödo!



Auch Roxette war mal richtig groß in Europa! Ok. Einer geht noch, dann höre ich auf:


Alcazar und der Prototyp von einem Discosong!


Okay, das Schlimmste haben wir hinter uns, ich verspreche es. Typisch für die skandinavischen Länder ist ja der kalte, dunkle Winter, und daraus folgen einige Dinge:
der Schwede an sich trinkt viel (dazu das bekannteste Trinklied Schwedens, was in Nachtclubs angeblich als Rausschmeißer gespielt wird), hat im Dunklen schlechte Laune und zeigt eine gewissen Neigung zu "dunkler" Musik, also Metal! Mich soll es ja nicht stören:


Opeth ist wohl ein gutes Beispiel. Nicht wirklich Metal, aber mit klar erkennbaren Einflüssen und jeder Menge Erfolg in den letzten Jahren (sofern man mit diesem Musikgenre kommerziell erfolgreich sein kann).


Helm auf und Mundschutz rein: das Folgende nichts für Liebhaber der sanften Töne.


Das ist schon sehr "dunkel". Aber ich persönlich höre mir Meschuggah auch mal ganz gerne an, wenn auch nicht ein ganzes Album am Stück.



Naja, an Hammerfall kommt man wohl auch nicht vorbei, wenn man über schwedische Musik redet. Das hab ich gerne gehört, als ich 15 war, inzwischen finde ich es aber ein bisschen abgehoben, ehrlich gesagt. Sehr schnell, sehr hektisch, sehr schrill.


So, das war ein kleiner Ausflug in die schwedische Welt der Musik, und der war natürlich überhaupt nicht vollständig. Es gibt viele tolle DJs, die aus Schweden kommen, klassische Musik aus Schweden wird heute noch gerne gespielt und in einem Chor zu singen ist wohl das schwedischste Hobby, das man haben kann.

Musiktechnisch hat dieses Land also einiges zu bieten, das konnte ich hoffentlich ein wenig rüber bringen. Also, das war der erste Teil der Exkursionen nach Schweden, damit ihr auch wisst wo ich jetzt eigentlich wohne.

Vi ses! (Wir sehen uns.)








Donnerstag, 15. August 2013

Der Winter naht!


Nachdem die letzten Tage wirklich hervorragendes Wetter war, wird gerade eines klar:



Wappnet Euch - der Winter naht!


Genau. Obwohl den ganzen Tag die Sonne scheint, überschreitet das Thermometer nur noch selten die 22°. Nachts ist es gutgehend kalt, und wir werfen schon öfter mal die Sauna an - deren stolzer Schlüsselbesitzer ich jetzt bin.
Heute haben wir wohl einen der letzten schönen Tage am See genossen, denn die Schwimmerei war heute schon eine kleine Überwindung. Meine Mütze hat inzwischen neben meiner Regenjacke einen festen Platz in meinem Rucksack gefunden, und bis ich wieder in Berlin bin, wird sie sich wohl auch nicht mehr weg bewegen...


Nicht nur übers Wetter reden: was mir in Uppsala ernsthaft fehlt, sind die Berliner Clubs...




Also wirklich. Gestern haben wir mal einen der Nicht-Studenten-Clubs ausprobiert, und das hat sich beim besten Willen nicht gelohnt. Hoffen wir einfach darauf, dass bald alle Studenten zurück kehren, sich die Stadt wieder füllt und die Parties besser werden.
In der Zwischenzeit lernen wir die Stadt allmählich besser kennen, Straßenkarten braucht man inzwischen nicht mehr. Außerdem kennt man jetzt auch die schnellen Schleichwege durch die Stadt, wo man ohne Autos und Ampeln auskommt. Und auch sonst weiß man eigentlich ziemlich schnell, wo die wichtigsten Sachen (Fahrradwerkstatt, Uni, Sehenswürdigkeiten, Cafés etc.) liegen, so groß ist das ja alles nicht...wenn man sich Mühe gibt, ist man durch das Zentrum von Uppsala mit einem Fahrrad in 5 Minuten durch, konservativ geschätzt.

Die Menschen hier sind übrigens anders, als in Deutschland. Überraschung, sind ja auch Schweden...und die:



sind im Moment jede freie Sekunde draußen. Kaffee trinken, tanzen (offenbar gerne Swing, Salsa, Tango und andere) und Picknicken, Minigolf und weitere seichte Aktivitäten im Freien werden hier exzessiv betrieben. Macht bei so einem kurzen Sommer ja auch Sinn...aber im Moment verbringen alle Menschen, die grad in Uppsala sind, ihr Leben auf der Straße. Der Winter naht!


trinken für ihr Leben gerne Kaffee. Morgens, Vormittags, nach dem Mittag, zum Kaffe (kurzes E am Ende)...alle 2 Stunden ist ein Pott fällig, scheint es. Dazu gibt es dann am besten noch was Süßes, Schokoladenkuchen oder Zimtschnecken wären da eine typische Wahl. Ist mir aber ganz recht: alle Veranstaltungen werden nach maximal einer Stunde unterbrochen (auch unser "Unterricht"), damit man für Koffeinnachschub sorgen kann. Ich habe noch nie so viel Kuchen und Zimtschnecken gegessen wie in den letzten zwei Wochen...


machen Sport wie die Wahnsinnigen. Klar, irgendwie muss man den Süßkram auch wieder abtrainieren...und zumindest die jüngere Hälfte der Schweden sieht ziemlich gut aus, muss man zugeben. Da steckt aber harte Arbeit hinter: in Uppsala gibt es eine ganze Reihe von Fitnessstudios, Kletterhallen, Sportvereinen und - vor Allem - Joggingstrecken. Meine persönliche Lieblingsstrecke, die zum alten Vikingerdorf nahe Uppsala führt, ist zu normalen Uhrzeiten immer gerammelt voll. Kein Vergleich zu der Hasenheide, die Schweden nehmen ihre Optik wirklich ernst.


machen sich Gedanken über ihre Kleidung. Keine Jogginghose (es sei denn, ein sportlicher Look ist gewollt), keine fleckigen oder alten Sachen, nur das Beste! Viele Menschen hier scheinen einem IKEA-Katalog entstiegen zu sein, zumindest sehen sie so aus. All die jungen, schönen, gutangezogenen und glücklichen Menschen... da komme ich mir öfter mal ein wenig schäbig vor.


Aber diesem Trend habe ich schon entgegengewirkt: um mich den hiesigen Gewohnheiten anzupassen (ich möchte doch nicht irgendwie auffallen, Hilfe!) habe ich mir mal einen vernünftigen Anzug und Hemden besorgt und bin jetzt für alle gesellschaftlichen Ereignisse in Uppsala gewappnet.
Das erste steht schon vor der Tür: am 2. September werden Kofi Annan und Barack Obama in Uppsala sein und in der Universität einen Vortrag halten - zum Glück sind die Tickets exklusiv für ERASMUS-Studenten früher zu bekommen. Angeblich lassen sich Kronprinzessin oder König bei solchen Veranstaltungen auch gerne blicken, ich bin zumindest ziemlich gespannt.

Soweit erstmal.

Tschö mit ö!
















Montag, 12. August 2013


Hello again!

Einfach mal ein paar Bilder der letzten beiden Wochen...

Am Fluß entspannen.

Und dabei immer auf den Sonnenschutz achten!

Bei Linnés Sommerresidenz

Linnés Wohnzimmer

Guide bei der Arbeit

Lili war zu müde zum Laufen...

Das Naturschutzgebiet, gleich um die Ecke.

Die "Gang"

Nomnom!

Vorlesung über schwedisches Essen...endlose Spannung!

Sonntag, 11. August 2013

Uppland


Hej hej!

Heute bin ich endlich mal dazu gekommen, ein paar schicke Fotos zu machen,
sozusagen der erste wirkliche Beweis, dass ich noch am Leben bin.
Mit der Gruppe aus meinem Sprachkurs und einem Guide der Uni aus Uppsala
haben wir uns heute mal - ganz wie es sich für Touristen gehört - mit dem Reisebus das Umland unsicher gemacht.

Alte Steine und ein Bärchen (unser Guide)


Wer bei Schweden erstmal an Hügel und Berge und Felsen denkt (so wie ich), hat sich geirrt: tatsächlich ist es hier kaum hügliger als in Berlin, und wie unser Guide
es treffend formuliert hat "ist der Horizont nie weit entfernt". Uppland ist gesäumt von kleinen Äckern, die sich mit gleichviel Wald und kleinen Dörfern optisch ansprechend abwechseln.

Uppland



Die Umgebung von Gammla Uppsala, also der alten Stadt.
 
Jetzt weiß ich übrigens auch, warum schwedische Häuser rot sind: eigentlich sollte die rote Farbe auf Holzhäusern die teureren und prestigeträchtigen Häuser aus Backsteinen nachahmen, das war also ursprünglich eine Statusgeschichte...

später wurde das sogar gesetzlich verankert, um eine einheitliche Optik entstehen zu lassen (inzwischen darf aber jeder sein Haus anstreichen, wie es ihm in den Kram passt...). Also: wieder was gelernt!

Die erste Etappe führte uns zur Sommerresidenz von Carl von Linné, Uppsalas berühmtestem Sohn und Botaniker. Die war erstaunlich schlicht, trotzdem war die Führung absolut interessant (wir haben einen Moosgarten besichtigt, könnte man sich etwas Spannenderes vorstellen?) und wir haben einen kleinen Einblick in sein
Leben bekommen.

Das Haus von Linné

Der Moosgarten - toll!

Kleine Anekdote gefällig: Linné galt seinerzeit als Fachmann für Fische, 2 damals bahnbrechende Bände über Fischphysiologie hat er in jungen Jahren veröffentlicht.

Was damals niemand wusste: in seiner Zeit in den Niederlanden kam ein enger Freund von ihm ums Leben, und Linné, der ganz heiß auf dessen Manuskripte war, kaufte den gesamten Besitz seines toten Freundes auf, und machte seine Manuskripte zu ebenjenen Fischbüchern. Natürlich unter eigenem Namen, versteht sich. Traue keinem Botaniker! Generell war der Mann sich selbst gegenüber überraschend unkritisch: im Zimmer seiner Frau sind 5 der 6 Gemälde an den Wänden Portraits von ihm selbst.
Nuja, trotzdem ist er ein Nationalheld Schwedens, und wird es auch bleiben.

Der zweite Stop führte zu einem zweiten der großen Exzentriker Schwedens:
Carl Gustav Wrangels Schloss Skokloster. Absolut beeindruckend, vor Allem weil es seit gut 300 Jahren im Besitz des schwedischen Staates ist und dadurch absolut alles
erhalten ist.
Tapeten, Gemälde und Möbel, alles gut 350 Jahre alt und absolut nicht zum Anfassen gedacht. Besonders faszinierend war wohl die Waffensammlung des guten Mannes: gut 500 Waffen aller Art, alle Original, die meisten funktionstüchtig in 2 kleineren Kammern im oberen Teil des Schlosses fein säuberlich verwahrt. Genug für eine kleine Armee, Carl Gustavs Hobby und Spielzeug. Seine Biographie spricht für sich...

Zum Schluss haben wir uns noch das angeblich "knuffigste Dorf Schwedens" angesehen, oder zumindest einen der heißen Favoriten auf diesen Titel.

Wirklich nett.



War ja schon anstrengend...das findet auch Graham.



Also kennen wir uns jetzt auch in der Umgebung Uppsalas hervorragend aus. Nächstes Wochenende geht es dann nach Stockholm, außerdem haben wir heute unseren ersten Fährentrip nach Tallin gebucht, um auch mal aus Schweden raus zu kommen und die letzten Tage des hier viel kürzeren Sommers nutzen.

Soweit erstmal, Grüße in die Heimat!






(P.S.: Aus mysteriösen Gründen kommen die meisten Zugriffe auf diesen Blog aus Russland - haben Russen einen Faible für deutsche Reiseblogs oder steckt der KGB dahinter...?)






Mittwoch, 7. August 2013

Talar svenska mykket bra!

(Ich spreche sehr gut schwedisch.)



Hej hej!

Die erste Woche des Sprachkurses ist rum, und langsam kehrt ein wenig Normalität hier im Norden ein. Das Wetter hat sich wieder eingekriegt, die letzten Tage konnte man sogar Baden, aber es regnet jeden Tag mindestens ein mal. Also sollte man immer seine Regenjacke dabei haben, meine hat inzwischen ihren festen Platz in meinem Rucksack.

Ja, wir haben Spaß hier.


Ansonsten ist nicht allzu viel los: der Sprachkurs läuft ziemlich gut, wir lernen fleißig Vokabeln und Schwedisch ist auch nicht wirklich schwierig...kleine Kostprobe gefällig?

Välkommen! = Willkommen!
Hej hej! = Hallo!
Vad heter du? = Wie heißt du?
Jag kommer från tyskland. = Ich komme aus Deutschland.

In der Regel reicht es schon, einen Satz einfach mal laut auszusprechen, dann hat man eine ziemlich gute Vorstellung davon, worum es eigentlich geht...wenn die Schweden nur mal etwas langsamer reden könnten!

Desweiteren haben wir jetzt mal angefangen, uns die Nations (Studentenverbindungen in Uppsala, aber ohne das nationalistische Gehabe - jeder Student ist hier in einer Nation) anzuschauen.

Wenn man in Uppsala feiern gehen möchte, kommt man an denen eigentlich nicht vorbei. Ein Bier kostet da statt 8€ "nur" 4€, und die Parties ziehen Studenten aus der ganzen Stadt an. Jede Nation hat so zwischen 1 000 und 5 000 Mitglieder, die sind also wirklich groß, und bieten noch eine ganze Menge mehr: kulturelle Veranstaltungen, Reisen, Brunches, Restaurants, Bars...alles in deren Hand.


Aber Spaß macht das schon, zumindest bleibt dadurch alles einigermaßen bezahlbar. Unsere erste Party in den Nations war etwas eigen, musikalisch gesehen ist man aus Deutschland schon was anderes gewohnt, und im Gegensatz zu Berlin machen sich Schweden über ihr Outfit scheinbar wirklich gerne Gedanken, selten so viele Anzüge, Krawatten, gegelte Haare und extravagante Kleider gesehen.
Nuja, ist eben Geschmackssache. :)

Liebe Grüße in die Heimat!


PS: Da ich bekanntlich sehr fotografierfaul bin, verweise ich mal auf den Blog von Uli, der da ein bisschen fleißiger war:



In den nächsten Tagen nehm ich auch mal meine Kamera mit, versprochen :)