Donnerstag, 15. August 2013

Der Winter naht!


Nachdem die letzten Tage wirklich hervorragendes Wetter war, wird gerade eines klar:



Wappnet Euch - der Winter naht!


Genau. Obwohl den ganzen Tag die Sonne scheint, überschreitet das Thermometer nur noch selten die 22°. Nachts ist es gutgehend kalt, und wir werfen schon öfter mal die Sauna an - deren stolzer Schlüsselbesitzer ich jetzt bin.
Heute haben wir wohl einen der letzten schönen Tage am See genossen, denn die Schwimmerei war heute schon eine kleine Überwindung. Meine Mütze hat inzwischen neben meiner Regenjacke einen festen Platz in meinem Rucksack gefunden, und bis ich wieder in Berlin bin, wird sie sich wohl auch nicht mehr weg bewegen...


Nicht nur übers Wetter reden: was mir in Uppsala ernsthaft fehlt, sind die Berliner Clubs...




Also wirklich. Gestern haben wir mal einen der Nicht-Studenten-Clubs ausprobiert, und das hat sich beim besten Willen nicht gelohnt. Hoffen wir einfach darauf, dass bald alle Studenten zurück kehren, sich die Stadt wieder füllt und die Parties besser werden.
In der Zwischenzeit lernen wir die Stadt allmählich besser kennen, Straßenkarten braucht man inzwischen nicht mehr. Außerdem kennt man jetzt auch die schnellen Schleichwege durch die Stadt, wo man ohne Autos und Ampeln auskommt. Und auch sonst weiß man eigentlich ziemlich schnell, wo die wichtigsten Sachen (Fahrradwerkstatt, Uni, Sehenswürdigkeiten, Cafés etc.) liegen, so groß ist das ja alles nicht...wenn man sich Mühe gibt, ist man durch das Zentrum von Uppsala mit einem Fahrrad in 5 Minuten durch, konservativ geschätzt.

Die Menschen hier sind übrigens anders, als in Deutschland. Überraschung, sind ja auch Schweden...und die:



sind im Moment jede freie Sekunde draußen. Kaffee trinken, tanzen (offenbar gerne Swing, Salsa, Tango und andere) und Picknicken, Minigolf und weitere seichte Aktivitäten im Freien werden hier exzessiv betrieben. Macht bei so einem kurzen Sommer ja auch Sinn...aber im Moment verbringen alle Menschen, die grad in Uppsala sind, ihr Leben auf der Straße. Der Winter naht!


trinken für ihr Leben gerne Kaffee. Morgens, Vormittags, nach dem Mittag, zum Kaffe (kurzes E am Ende)...alle 2 Stunden ist ein Pott fällig, scheint es. Dazu gibt es dann am besten noch was Süßes, Schokoladenkuchen oder Zimtschnecken wären da eine typische Wahl. Ist mir aber ganz recht: alle Veranstaltungen werden nach maximal einer Stunde unterbrochen (auch unser "Unterricht"), damit man für Koffeinnachschub sorgen kann. Ich habe noch nie so viel Kuchen und Zimtschnecken gegessen wie in den letzten zwei Wochen...


machen Sport wie die Wahnsinnigen. Klar, irgendwie muss man den Süßkram auch wieder abtrainieren...und zumindest die jüngere Hälfte der Schweden sieht ziemlich gut aus, muss man zugeben. Da steckt aber harte Arbeit hinter: in Uppsala gibt es eine ganze Reihe von Fitnessstudios, Kletterhallen, Sportvereinen und - vor Allem - Joggingstrecken. Meine persönliche Lieblingsstrecke, die zum alten Vikingerdorf nahe Uppsala führt, ist zu normalen Uhrzeiten immer gerammelt voll. Kein Vergleich zu der Hasenheide, die Schweden nehmen ihre Optik wirklich ernst.


machen sich Gedanken über ihre Kleidung. Keine Jogginghose (es sei denn, ein sportlicher Look ist gewollt), keine fleckigen oder alten Sachen, nur das Beste! Viele Menschen hier scheinen einem IKEA-Katalog entstiegen zu sein, zumindest sehen sie so aus. All die jungen, schönen, gutangezogenen und glücklichen Menschen... da komme ich mir öfter mal ein wenig schäbig vor.


Aber diesem Trend habe ich schon entgegengewirkt: um mich den hiesigen Gewohnheiten anzupassen (ich möchte doch nicht irgendwie auffallen, Hilfe!) habe ich mir mal einen vernünftigen Anzug und Hemden besorgt und bin jetzt für alle gesellschaftlichen Ereignisse in Uppsala gewappnet.
Das erste steht schon vor der Tür: am 2. September werden Kofi Annan und Barack Obama in Uppsala sein und in der Universität einen Vortrag halten - zum Glück sind die Tickets exklusiv für ERASMUS-Studenten früher zu bekommen. Angeblich lassen sich Kronprinzessin oder König bei solchen Veranstaltungen auch gerne blicken, ich bin zumindest ziemlich gespannt.

Soweit erstmal.

Tschö mit ö!
















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